Konzentration

Lesetipp – Aller Fokus auf Hier und Jetzt – Konzentration gezielt fördern

Wir alle wissen, dass das Erlernen neuer Dinge Zeit und viel Energie erfordert. In der Schule, in der Ausbildung und im Berufsleben – ja, das ganze Leben lang – müssen wir neue Fähigkeiten erwerben. Die Aneignung neuer Fähigkeiten erfordert harte Arbeit und Konzentration. Wenn wir unsere Lesegeschwindigkeit trainieren, stellt die natürlich auch hohen Anforderungen an unsere Konzentration. 

Die gute Neuigkeit ist, dass wir unsere Konzentration, wie alles andere auch, trainieren können.  

Im Lesetipp dieser Woche geben wir Ihnen einen Einblick in die Faktoren, die die Konzentration beim Lesen beeinflussen und wie wir diese berücksichtigt können. 

In der Tat gibt es eine Reihe von Faktoren, die man beachten muss, wenn man über Konzentration spricht – sowohl externe als auch interne Faktoren. Hier werden wir uns auf die externen Faktoren konzentrieren. 

Zerstreutheit und Unterbrechungen: 

Ein Schultag kann durch Ablenkung und Unterbrechungen gekennzeichnet sein. Das lässt sich nicht vermeiden und soll auch nicht vermieden werden. 

Es gibt jedoch einige Überlegungen, die Sie anstellen können, um die Anzahl der Unterbrechungen und Ablenkungen zu minimieren. Zum Beispiel, indem man konsequent auf Ruhe achtet. Bei der Arbeit an einer Lektüre im Unterricht ist Ruhe unerlässlich. Überlegen Sie, ob es eine gute Idee wäre, ein „Bitte nicht stören“-Schild an der Tür zu Ihrem Klassenzimmer anzubringen. Auf diese Weise vermeiden Sie unnötige Störungen von außen. 

Schüler:innen spiegeln in der Regel das Verhalten der Erwachsenen wider. Wenn Sie als Lehrkraft also völlig ruhig bleiben und sich auf die Arbeit konzentrieren, könnte genau dieses Verhalten die Schüler:innen dazu anregen, sich ebenfalls auf ihre Leseübungen zu konzentrieren. 

Wenn wir über Ablenkung und Unterbrechung sprechen, sind die größten Herausforderungen und Versuchungen (wahrscheinlich) die sozialen Medien. Sie sind so konzipiert, dass sie unsere Aufmerksamkeit durch Benachrichtigungen fesseln und so den Fokus von dem ablenken, was wir eigentlich tun. Deshalb möchten wir Sie einladen, mit den Schülern:innen darüber zu sprechen, was passiert, wenn sie bei ihrer Arbeit gestört werden, und nicht zuletzt darüber, wie die Arbeit ohne diese Zerstreutheit und Unterbrechungen leichter wird. 

Indem man die Schüler:innen über die Auswirkungen von Ablenkungen und Unterbrechungen auf die Konzentration „aufklärt“, besteht die Möglichkeit, dass die Schüler:innen selbst mit der Zeit beginnen, einen kritischen Blick auf die Umstände zu werfen, die sie selbst für ihre Arbeit schaffen. Mit dieser Einsicht können die Schüler:innen auch zu Hause bessere Bedingungen für das Training mit FrontRead schaffen und so den größten Nutzen aus dem Verlauf ziehen. 

Die Sinne: 

Es versteht sich von selbst, dass die Sinneseindrücke, seien es Geräusche, Gerüche oder Temperaturen, einen entscheidenden Einfluss auf unseren Ausgangspunkt für die Konzentration haben. Nicht umsonst spielt gutes Lüften vor dem Unterricht und die Balance, dass es weder zu kalt noch zu warm ist, eine Rolle für unsere Konzentrationsfähigkeit. Eine Reizüberflutung kann auch durch zu viel visuellen Input verursacht werden. Überlegen Sie also, ob die Wanddekoration in Ihrem Klassenzimmer zu einem inspirierenden und dennoch ruhigen Erscheinungsbild beiträgt. 

Multitasking vs. Singletasking: 

Auf dem Stundenplan stehen oft viele Dinge, die den Schüler:innen den Kopf verdrehen können. Daher kann es wichtig sein, „reinen Tisch zu machen“ und sicherzustellen, dass sich alle bewusst sind, worum es in jeder Lektion oder Stunde genau geht. Indem man den Schülern:innen hilft, sich zu orientieren und das Thema abzugrenzen, sind Sie wesentlich besser in der Lage, sich auf die anstehende Aufgabe zu konzentrieren, egal ob es sich um Lese- oder Rechenübungen handelt. 

Abwechslung: 

Oben haben wir darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, den Schülern:innen zu helfen, sich auf das zu konzentrieren, was in diesem Moment passiert. Doch neben dem Üben von Singletasking, bei dem man sich jeweils auf eine Aufgabe konzentriert, ist auch Abwechslung im Tagesablauf wichtig. Studien zeigen, dass sich insbesondere die Bewegung auf die Konzentration der Schüler:innen auswirkt. Wenn sie während des Unterrichts eine aktive Pause einlegen, können sie sich besser konzentrieren. Tatsächlich genügen schon wenige Minuten aktiver Bewegungspausen, um die Durchblutung und die Gehirnfunktion zu fördern. Vergessen Sie aber nicht, den Schüler:innen zu helfen, wieder an die Arbeit zu gehen, damit sie nach der Bewegungspause nicht den Zusammenhang mit der Arbeit verlieren. 

In unserem Lehrerhandbuch finden Sie weitere Tipps zur Stärkung der Konzentration. 

Viel Vergnügen beim Lesen und gute Konzentration!